Komplexe Aufgabenstellungen für Kunden zu bewältigen, das ist das Metier von Junker + Radon. Für die Hochschule Esslingen galt es, einen Windkanal aus Acrylglas zu fertigen, um die Aerodynamik des Flügels einer Kleinwindkraftanlage, die beispielsweise auf Inseln oder für eine Almhütte zum Einsatz kommt, sehr realitätsnah simulieren zu können. Leichter gesagt als getan. Denn die angefragten Konkurrenzunternehmen haben sich dieser fertigungstechnischen Herausforderung der Reihe nach verweigert.
Die Hochschule wünschte einen ca. 1,20m langen, breiten und hohen Windkanal mit einer geschwungenen tubusartigen Form, einer großflächigen Durchsicht, einer hohen Stabilität sowie einer leichten Demontierbarkeit im Hinblick auf die Umrüstung des Simulationsgegenstandes und der Messeinrichtungen.
So aerodynamisch wie die Testobjekte im Windkanal sein sollen, so aerodynamisch versteht sich auch die Junker + Radonsche Vorgehensweise: Innovativ sein und Widerstände beim Projekt gering halten, wie „Daniel Düsentrieb“ eben. Nach intensiver Diskussion hat man sich für eine selbsttragende, zweiteilige Bauweise aus Acrylglas entschieden. „Unser Team hat nach 40-stündiger Programmierarbeit und in weiteren 50 Stunden Fertigungszeit Formen und Vorrichtungen aus mitteldichten Holzfaserplatten (MDF) erstellt, um dann mit Hilfe eines Rahmens jeweils eine heiße und dadurch gummiartig weich gewordene Acrylglasplatte darüber zu ziehen“, erläutert der geschäftsführende Gesellschafter Hartmut Junker.
Dann war die Hochschule Esslingen an der Reihe und machte mal so richtig Wind: Das Gehäuse wurde an einer Metallkonstruktion befestigt und an einer Wand mit 48 Lüftern montiert. Zum Glück muss man aufgrund der soliden Befestigung bei einer Leistung von 6 kW nicht sagen: Vom Winde verweht.